10.07.2022
Kirchenältestentreffen und Ausstellung "Heinrich & Heinrich" in der Johanniskirche

Dominica 4 post Trinitatem (4. Sonntag nach Trinitatis).
Diese Bezeichnung schmückt das Textblatt in Frakturschrift, das Frauen und Männer am Eingang erhielten. Die Geschlechter saßen zu den Gottesdiensten im 16. Jahrhundert getrennt in den Bankreihen, so auch beim nachempfundenen Gottesdienst aus der Schützzeit in der Geraer Johanniskirche. Der rein liturgisch geprägte Ablauf wurde vom Ensemble Sagittarius instrumental und solistisch interaktiv zum a-capella Gesang der Gemeinde begleitet. Pfarrer i. R. Ulrich Prell verlas eine Predigt aus dem Jahre 1772, die aktueller nicht in unserer Zeit passen könnte. Das Verhalten der Menschen untereinander hat sich über die Jahrhunderte nicht geändert, leider.

Nach dem Gottesdienst eröffneten Friederike Böcher, Ulrich Prell und Albert Zetzsche die Ausstellung zu den Doppeljubilaren Heinrich Schütz und Heinrich Posthumus Reuß. Zum 450. Geburtstag von Heinrich Posthumus Reuß und dem 350. Todestag von Heinrich Schütz widmet sich diese Ausstellung der Komposition, die beide verbindet: den Musikalischen Exequien. Und in ihr gipfelt auch die Verbindung beider. Jeder stellt sein persönliches Glaubensbekenntnis vor: Posthumus, in dem er Texte aus der Bibel und dem Gesangbuch auswählte, die ihm wichtig waren und die seinen Sarkophag zieren sollten. In großen goldenen Kartuschen sind sie auf dem Sarkophag zu bewundern. Und Schütz, der aus diesem Konglomerat an Texten, ein einmaliges, die Seele berührendes Werk komponierte. So entstand das Glaubensbekenntnis zweier Herren. Die Ausstellung wird der Beziehung beider Persönlichkeiten nachspüren, die Geschichte der Komposition aufzeigen, die Odyssee der Reußen-Sarkophage beleuchten und schließlich beide Jubilare im Porträt vorstellen – teilweise brandneu!
Pfarrer Andreas Schaller begrüßte die Mitglieder der Gemeindekirchenräte des Kirchenkreises, die zu diesem kleinen Kirchenältestentag mit dem Thema "Heinrich & Heinrich" in die Johanniskirche gekommen waren.


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